Donnerstag, 7. Juli 2016

Insider- Trip-Tipps für Enthusiasten für einen Road-Trip gefällig? Märchenhafter Biker-Ausflug in den Berner und Neuenburger Jura mit Indian Scout und Harley Davidson! Teil 2!



Hab ich es nicht versprochen? Hier folgt Teil 2 unseres denkwürdigen Road-Trips mit unseren Motorbikes! Wer den ersten Reisebericht verpasst hat, findet hier den spannenden Teil 1!


Nicht lange möchte ich Euch mit unnötigem Gequassel auf die Folter spannen und lieber gleich mit dem zweiten Reisebericht beginnen. 



Nach der Weiterfahrt vom Lac des Taillères bei La Brèvine geht es weiter zum Creux du Vans. Eigentlich waren wir überzeugt, dass es nicht noch schöner und spannender werden könnte - aaaber weit gefehlt - unsere kühnsten Erwartungen wurden übertroffen!






















Bekanntlich führen viele Wege nach Rom und in unserem Fall zum Creux du Van. Wir haben uns für die Route über La Brévine und Couvet entschieden.


Im Zentrum von Couvet führt uns eine schmale aber gute Strasse hinauf zum Restaurant Le Soliat auf 1'386 m.ü.M. und somit zum Creux du Van oberhalb des Val de Travers. Schilder weisen darauf hin, dass wir die Strasse von nun an mit gehörnten Paarhufern teilen. Uns erwartet nach dieser kurzen Anreise ein verzauberter Ort, mit einer atemberaubenden Aussicht nebst einer Fülle an Überraschungen


Aber alles schön der Reihe nach. Das Restaurant Le Soliat ist eigentlich ein typischer, breitdachiger Jura-Hof mit allem Drum und Dran. Esel, Schweine, Ziegen und Hühner und auf den Weiden umringen Herden von Angus-Kühen und -Rindern das romantisch gelegene Bauerngehöft. 









Im Holzofen werden noch wie vor Urzeiten schmackhafte Brote gebacken, geräucherte Würste hängen von der Decke und es gibt hier lokalen Honig oder Weidekäse - what else? Schlaraffenland pur! Eine Idylle wie im Bilderbuch und nur Heidi und der Geissenpeter fehlen.... 




Bildquelle: http://www.lesoliat.ch/

























Übernachtungsmöglichkeiten gibt es im grossen Schlafsaal, in Doppelzimmern und in mongolischen Jurten oder im Dom. Es wird empfohlen eine Taschenlampe mitzunehmen, denn alle Schlafräume sind  - und jetzt haltet Euch mal fest - wie zu Gotthelfs Zeiten nur mit Kerzenlicht ausgestattet. 


Die Ansprüche bezüglich Duschen und WC müsst Ihr allerdings ein wenig hinunterschrauben ;), denn sonst werdet Ihr enttäuscht. Aber die gewaltige Ambiance, die echt "gluschtigen" Menus und die aufgestellte Bedienung gleichen dieses etwas dürftige Sanitärangebot gleich wieder aus! Also einfach die Optik justieren.... dann passts!


Unweit vom Le Soliat entfernt, nämlich knapp 10 Minuten zu Fuss, erreicht man bereits den mächtigen und imposanten Felsenzirkus mit bis zu 160 Meter hohen Steilwänden und dem bis zu 500 Meter tiefen Felsenkessel! Dieses beliebte Wanderziel bietet Lebensraum für Gämse, Steinböcke und Murmeltiere und gehört zweifellos zu einer der interessantesten Naturschönheiten im Neuenburger Jura. Mehrstündige Wandervorschläge findet Ihr beispielsweise unter diesem Link. Dann aber unbedingt die Wanderschuhe einpacken!



































Entlang der Trockenmauer, parallel zur halbrunden Felsenklippe, erklimmt man nach 150 Höhenmetern den höchsten Punkt und unser Blick erweitert sich auf die spektakuläre Alpenkette vom Mont Blanc über Eiger, Mönch und Jungfrau bis zum Tödi! 














































Welch traumhafte Aussicht! Leider sind uns weder Gämse noch Murmeltiere über den Weg gelaufen, geschweige denn Steinböcke - schade! Ein Grund mehr nochmals hierher zurückzukehren zumal wir den Anblick bei Sonnenauf- und -untergang verpasst haben.



























Ein weiteres, echtes Highlight sind die orientalisch-exotischen Jurten. Die Bauart der Mongolenhütten hat sich seit Dschingis Khan's Zeit kaum verändert und diese Behausung dient den mongolischen Nomaden noch heute als mobile Unterkunft. Der offene und runde Raum kreiert eine einmalige und zauberhafte Atmosphäre. Wer hier mal nächtigen möchte, findet hier den Link.



Bildquelle: http://www.lesoliat.ch/

































Währenddem wir uns im gemütlichen Kuppelzelt etwas vom Marsch erholen, ereilt uns völlig "out of the blue" ein Geknatter, welches weder an Tiere noch an Menschen erinnert. Es sind..... - nein, ich habe keinen Sonnenstich! - ...... Bentleys aus den 30er Jahren, die sich hier ein Stelldichein geben!!! Hier oben ..... fast am Ende der Welt? Ja genau und dieses Autospektakel mit Bentleys aus der ganzen Welt! Von ganz Europa, aber auch von den U.S.A. und Australien wurden diese Raritäten herüber geschippert. Ganze 100 Unikate wurden damals gebaut. Weltweit existieren nur noch knapp 40 Stück - und knapp 20 fahrtüchtige  Unikate versammelten sich just zu diesem Moment hier in dieser Abgeschiedenheit, im Neuenburger Jura! Die "First International Bentley 8 Litre Rally 2016" vom Schwarzwald zum Neuenburger Jura. Was für eine Überraschung!







Diese historische Reunion dürfen wir einfach so miterleben! Ich muss zugeben, als ich aus unserer Jurte gestiegen bin, gab es kein Halten mehr!!!!! Müdigkeit und etwas zuviel Sonne auf dem Kopf.... wie weg........ Fotoapparat gezückt und ruck, zuck mit eiligen Schritten zum Ort des Geschehens, gleich hinter unserer Jurte! Aber was erzähl' ich da.... lasst einfach den Kurzfilm und die Bilder auf Euch wirken!


















































































































Spontan ergeben sich spannende und aufgeregte Gespräche - wen wunderts - wenn soviele Petrolheads sich hier versammeln. Sympatische Begegnungen mit enthusiastischen Engländern, Gilly und Paul Wilson, die uns liebevoll und mit viel Begeisterung unzählige Anekdoten rund um diese denkwürdigen Bentleys erzählen. Wir hoffen, dieses herzliche Pärchen wieder zu sehen. Danke den beiden!














































































Wer mehr über dieses historische Ereignis erfahren möchte, findet hier den entsprechenden Link

Mitsamt dieser illustren Gesellschaft geniessen wir bei einem traumhaften Sonnenuntergang ein Fondue.... bei immer noch 25 Grad! Das muss man einfach erlebt haben! 



































































Nach der Abfahrt der legendären Bentleys verschwindet auch die spektakuläre Sonne filmszenenreif, unterhalb des Horizontes. Das Bimmeln der Kuhglocken gleich vor unserer märchenhaften Behausung hallt noch lange nach! 





































Erstaunlicherweise haben wir trotz den eher hart anmutenden Bettstellen himmlisch geschlafen. Gestärkt mit einem deftig-leckeren Bauernfrühstück verlassen wir diesen verzauberten Ort. 






























Die Rückfahrt führt uns über das Dorf Provence mit Blick auf den Bielersee und auf Neben- und Uferstrassen nach Neuchâtel und Ligerz













Zwischenhalt machen wir im idyllischen Ort Ligerz im Hotel Kreuz direkt am See. Die Seeterrasse lädt zu einem erfrischenden Getränk mit Blick auf die St. Petersinsel ein - ein lohnenswerter Stopp - ein "MUST SEE"! Aber auch die paradiesische Speisekarte mit Fischknusperli und allerlei Grilladen veranlassen zum Bestellen, obwohl man vielleicht gar noch keinen Hunger hat!  Mehr Infos bekommt Ihr unter diesem Link.




Bildquelle Bilder 1+2 oben: http://www.kreuz-ligerz.ch/




Die Route zurück nachhause haben wir über Tavannes, Moutier und Delémont gewählt. Bei all meinen Tipps, unbedingt die jeweiligen Öffnungszeiten beachten.


Begeistert kehren wir nach diesem ereignisreichen Rund-Trip mit bestückten Überraschungen und fulminanten Eindrücken heim und Nachahmen kann ich hier einfach nur wärmstens empfehlen! Also - just do it! Bei Fragen oder Anregungen freue ich mich natürlich über jede Rückmeldung. Kontaktieren könnt Ihr mich wie immer über mein Kontaktformular! Herzlichen Dank!

Allen eine sichere Fahrt - drive safely - und bis bald!